Da startet die von mir sehr geschätzte „Schreibnudel“ Gitte Härter eine Blogparade über den „Wert von Ideen“. Genauer gesagt, lautet die Frage: „Was denkst du über den Wert von Ideen?“ Cool, dachte ich, mit Werten kenne ich mich aus. Und gleich kam mir in den Sinn: Welche Werte gibt es, die etwas mit Ideen zu tun haben?
Das ist meine Liste: Klarheit, Einsatzbereitschaft/Engagement, kontinuierliche Verbesserung, Mut, Kreativität, Zusammenarbeit durch die ganze Gruppe, Zusammenarbeit mit dem Kunden, Mitarbeitereinbindung, Erfüllung für die Mitarbeiter, das Denken an künftige Generationen, nicht zuletzt auch Humor und Spaß. All diese Werte, die in Unternehmen mehr oder weniger stark gelebt werden, haben etwas mit Ideen zu tun. Denn erstens braucht es gute Ideen, um sie tagtäglich mit Leben zu erfüllen. Und zweitens erzeugen sie wiederum frische Ideen, weil sie die Menschen miteinander verbinden, inspirieren und zu Neuem anspornen.
Als Beraterin für Kulturtransformation arbeite ich ja mit einem Modell, das die Entwicklung des organisationalen Bewusstseins auf sieben Ebenen beschreibt. Wenn ich mir diese „ideenreichen“ Werte anschaue und sie auf dem Modell verorte, dann hat der WERT Ideen mit der Reife einer Organisation zu tun. Unternehmen, in denen Ideen sprießen können und sollen, bewegen sich stark auf den Levels 4 und 5 des Modells, also den Ebenen, wo es um die Zusammenarbeit im Team und den inneren Zusammenhalt einer Mitarbeitergemeinschaft geht.
Ideen werden auch aus der Not geboren – aber nicht aus der Angst
Dann fiel mir noch ein oft gehörter Satz ein: „Ideen werden oft aus der Not geboren.“ Not – ist das kein Widerspruch zu dem Klima von Gemeinschaft und Wertschätzung, das ich eben beschrieben habe? Ein Widerspruch ist es nur dann, wenn wir Not mit Angst verwechseln. Not im Sinne von dringender Notwendigkeit, „Es muss jetzt eine Lösung her!“, das ist ja erst mal wertneutral, eine häufige Situation im Leben. Viele kennen das, oft sprießen dann die besten Ideen. Sobald aber Angst involviert ist, werden die kreativen Gedanken erstickt.
So ist es auch in Organisationen: In einem Klima von Druck und Angst können Ideen nicht gedeihen. Wenn wir unser Modell des organisationalen Bewusstseins noch einmal betrachten, betrifft das die Levels 1 bis 3 – die Ebenen, auf denen es um Grundbedürfnisse geht. Nicht erfüllte Bedürfnisse zeigen sich oft in Form von Angst und können damit eine Organisation behindern – im Fachausdruck heißt das auch „Entropie“. Je höher die Entropie, desto weniger Freiraum für Inspirationen.
Führungskräfte können Ideen-Kultur fördern
Was können Führungskräfte für eine kreative Ideen-Kultur tun? Am wichtigsten ist, dass sie sich mit ihren eigenen Bedürfnissen und Werten auseinandergesetzt und ihre inneren Barrieren – Ängste! – überwunden haben. In der Fachsprache: dass sie „Personal Mastery“ erreicht haben. Souveräne Führungskräfte sind in der Lage, ein ideenstarkes Umfeld zu gestalten und Organisationen zu entwickeln, in denen Ideen wachsen und gedeihen.
Wenn Sie das jetzt auf die Idee bringt, sich einmal die eigene Unternehmenskultur genauer anzuschauen, sie zu messen und herauszufinden, wie es um speziell um die Kultur von Ideen bestellt ist, finden Sie hier mein Angebot für Unternehmen. Denn die Zukunft von morgen entsteht aus den Ideen von heute.