Manchmal zwingt die Marktentwicklung Unternehmen zu neuem Denken. Gerade in engen Märkten, die von Globalisierung, Digitalisierung und demografischem Wandel geprägt sind, lohnt sich der Blick über den Tellerrand, auf weiche Faktoren: die gemeinsamen Werte und die Unternehmenskultur. Denn sie sind wesentliche Voraussetzung für außerordentliche Leistungen. Mit meinen Kunden darf ich solche spannenden Entwicklungsreisen durchlaufen und habe darüber zusammen mit Thorsten Selmaier, Senior Vice President Human Resources bei Aurubis, einen Beitrag für das Jahrbuch „Personalentwicklung“ geschrieben.
Aurubis ist einer der weltweit führenden Kupferproduzenten. Mit Blick auf den umkämpften und starken Preisschwankungen unterworfenen Weltmarkt hatte das Führungsteam bereits eine Zielstellung für ihr Change-Projekt erarbeitet. Nun ging es darum, den Weg dahin zu finden und gangbar zu machen. Das geeignete Werkzeug für den Wandel lieferten uns die Cultural Transformation Tools (CTT) nach Richard Barrett.
Welche Werte verbinden ein Team?
Als gemeinsamer Ausgangspunkt diente ein Werte-Assessment im Werkleitungsteam. Wir wollten wissen: Welche Werte verbanden das Team? Welche Werte konnten die Changestory tragen? Und wer konnte dabei welche Rolle übernehmen? Außerdem wollten wir wissen, wie hoch das Ausmaß an potenziellen Konflikten, Reibungen und Frustrationen im Team war – anders ausgedrückt, das Ausmaß an kultureller Entropie. Wir wissen aus Erfahrung, dass es nötig ist, zunächst die Entropie zu senken, sonst kann der Changeprozess nicht richtig greifen.
Aufgrund dieser Bestandsaufnahme setzten wir verschiedene Maßnahmen an. Zentral war ein durch Coaches unterstützter, sehr intensiver Teamentwicklungsprozess im Werkleitungsteam. Dabei ging es auch darum, die Entropie zu senken.
Dies gelang, wie wir nach einem Jahr deutlich messen konnten. Und es zeigte sich, dass die Menschen besser in Harmonie miteinander, mit ihrem Unternehmen und ihren Aufgaben waren – oder in der Fachsprache: Das Alignment hatte sich erhöht. Auf persönlicher Ebene z. B. durch offenere Kommunikation, Vertrauen, Wandlungsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit, auf struktureller Ebene durch Abbau von Bürokratie, Hierarchie und Kontrolle.
Schon die Beschäftigung mit Werten bewirkt Wandel
Das Bemerkenswerte war, dass allein der Prozess bereits viel ausgelöst hatte. In dem gemeinschaftlichen Streben nach einer tragfähigen Werte-Basis war das Team noch stärker zusammengewachsen und konnte so den Changeprozess so noch besser voranbringen. Mit einer Großgruppenveranstaltung wurde er in die nächste Führungsebene getragen. Das neue Wir-Gefühl erzeugte eine Aufbruchstimmung, die in den Köpfen und Herzen viel bewegen konnte.
Die ganze Entwicklungsreise ist nachzulesen in dem Beitrag „Erfolgsfaktor Unternehmenskultur – Höchstleistung durch Werte“ von Thorsten Selmaier und mir, erschienen in: Personalentwicklung – Themen, Trends, Best Practices 2017, Hrsg. von Karlheinz Schwuchow und Joachim Gutmann. Freiburg, Haufe 2017, S. 73 ff.
Kostenloser Kulturcheck zur Veränderungsfähigkeit von Organisationen
Wie steht es um die Veränderungsfähigkeit Ihrer Organisation? Sind Sie bereit, Ihre Wertekultur zu verändern? Unter diesem Link biete ich einen kostenlosen Test zur „Cultural Change Readiness“ an. Wer mitmacht, erhält neben seiner individuellen Auswertung die Möglichkeit für ein kostenloses 20minütiges Feedback-Gespräch. Ich freue mich auf Ihren Anruf!